Vorsicht vor Bitcoin-Werbung mit Promis
Kategorie: Allgemein
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07.11.2019
"Günther Jauch hört bei Wer wird Millionär auf", "Höhle der Löwen Star investiert 40 Millionen Euro", "Dieter Bohlen investiert in BitCoin" - So und so ähnliche Schlagzeilen, wie diese hier frei wiedergegebenen, findet man in den letzten Wochen und Monaten immer häufiger. Das perfide an diesen Artikeln ist nicht nur, dass sie frei erfunden sind sondern auch viele Menschen daraufhin ihr eigenes Geld verloren haben. Was hinter diesen Anzeigen steht und wie auch Du dich vor dieser Bitcoin-Werbung mit Promis schützen kannst, wollen wir hier einmal genauer erläutern.
Die Artikel mit reißerischen Schlagzeilen
Bereits seit Anfang des Jahres sieht man Überschriften wie oben bereits genannt immer wieder bei Facebook und auch in den "Newsleisten" verschiedener E-Mail Anbieter. Diese Artikel zielen mit allen Mitteln darauf ab, Aufmerksamkeit zu generieren damit möglichst viele Nutzer darauf klicken. In Wirklichkeit handelt es sich dabei aber einfach nur um eine neue Art von Online Betrug.
Diese Texte sind offiziell als Fake News eingestuft. Hier wird nämlich nicht einmal mit vermeintlichen Aussagen gespielt sondern es werden falsche Tatsachen veröffentlicht und dass auch noch unter falschen Namen.
Promis sind gegen diese Masche machtlos
Für diese Werbeanzeigen werden deutsche Promis regelrecht "benutzt". Die Bekanntheit und auch das gute Ansehen von Stars wie Thomas Gottschalk, Günther Jauch und mittlerweile auch vielen weiteren, soll Vertrauen vorgaukeln. Jeder der Promis, der selbst bereits darauf aufmerksam wurde, dass sie für diese Art der Werbung genutzt werden haben schon selbst klargestellt, dass sie damit nichts zu tun haben und das es sich hier um falsche Behauptungen handelt. Die Seitenbetreiber verstecken sich aber und tauchen nirgends offiziell auf. So sind auch die rechtlichen Schritte meist so aussichtslos, dass diese gar nicht erst eingeleitet werden können. Verantwortliche sind bis jetzt immer noch öffentlich bekannt.
Nicht nur den Prominenten geht es so, auch renommierten Medienanstalten wie ARD, ZDF und verschiedene Verlage werden bei diesen Artikeln als Referenz hingestellt. So gaukeln diese Texte nämlich vor, redaktionelle Inhalte von diesen und weiteren Anstalten zu sein und damit höchst offiziell. Die Aussagen, die in diesen Texten zu finden sind, sind definitiv nicht seriös. Nach eigener Aussage von "Welt Online" wurde bereits Strafanzeige wegen der unrechtmäßigen Verwendung des Logos gestellt. Von Seiten der Rechtsabteilung hat man auch zugesichert jede Art des Verstoßes grundsätzlich in allen Belangen zur Anzeige zu bringen und zu verfolgen.
Werbenetzwerke sind zum Teil ebenfalls machtlos
Wer sich nun fragt wie es überhaupt möglich sein kann, dass die Anzeigen auf seriösen Plattformen wie GMX.de, Web.de oder auf anderen Seiten ausgespielt werden, dem sei gesagt, dass die Betrüger hier technisch sehr fortgeschritten sind. Sie können mit ihren technischen Möglichkeiten dafür sorgen, dass ihre Anzeigen angezeigt werden, obwohl sie niemals von Verantwortlichen bei den Werbenetzwerken freigeschaltet worden sind. Sie "kapern" bereits im System befindliche Anzeigen und platzieren an deren Stelle ihre eigenen illegalen Anzeigen. Das bedeutet im Umkehrschluss sogar, dass sie ihre Werbung kostenlos in den Netzwerken verbreiten. Und wo keine Kosten, da bleibt schnell ein Gewinn... Wir können nur hoffen, dass die Seitenbetreiber bald Wege und Mittel finden um diesen Kriminellen die Anzeigenschaltung nicht weiter zu ermöglichen.
Was haben diese Artikel zum Inhalt?
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Varianten, aber ein großer Teil hat immer noch BitCoin im Fokus. In langen Texten und vorgetäuschten Interviews soll man dazu verleitet werden in diese und andere Krypto Währungen zu investieren. Promis "berichten" nämlich hier von ihren eigenen Erfahrungen und wie sie auf diese Weise ihr Geld spielend vermehrt haben.
Der Plan hinter dem Online Betrug ist es, die Leser dazu zu bewegen selbst mit Bitcoin zu handeln. Der Betrug geht aber noch weiter. Es wird nicht nur unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an einer der öffentlichen Plattformen vermittelt, um Provision zu generieren sondern auf Schwindel Seiten, die dieses nur vorgeben zu sein. Hier können zwar Zahlungen getätigt werden und vermeintlich BitCoin dafür erworben werden, aber ist das Geld erst einmal transferiert worden, dann wird man im nächsten Schritt dazu gebracht den Account auch noch zu aktivieren und dafür ein Bild des Personalausweises hochzuladen. Aber auch das führt in der Regel nicht zum Erfolg sondern sorgt nur für weitere Ablehnungen und andere Aufforderungen. Man wird also hingehalten, bis das Geld auch scheinbar wieder ausgezahlt werden kann und im Hintergrund werden die Einzahlungen dann von Hintermännern auf verschiedenen Konten hin und her überwiesen, sodass auch die Polizei hier nahezu machtlos ist, diese Summen zurückzubekommen. In den allermeisten Fällen ist das Geld also verloren. Es wird vereinzelt davon berichtet, dass einzelne geschädigte Personen um mehr als 100.000 Euro gebracht worden sind.
Weitere Folgen für Opfer
In vielen Fällen ist es leider nicht damit vorbei, dass einmal Geld überwiesen wird. Die Täter haben Interesse an der gesamten Identität und nutze diese auch aus. Opfer sollten zudem die Bank informieren und einen genauen Blick über die Kontobewegungen behalten. Es ist nämlich auch schon vorgekommen, dass Verträge und andere Dienste für diese Personen in Anspruch genommen wurden.
So könnt Ihr Euch schützen
Erst vor Kurzem konnte ein Erfolg erzielt werden, bei dem eine Gruppe an Betrügern enttarnt wurde. In diesem Fall handelte es sich um einen Gesamtschaden von mehr als 100 Millionen Euro. Verbraucherzentralen in ganz Deutschland raten dazu, jeden Fall dennoch zur Anzeige zur bringen.
Natürlich kann es trotzdem sein, dass Interesse an BitCoin oder anderen Krypto Währungen besteht. Damit ihr aber nicht auf diesen Betrug oder anderen Investment- oder Anlagebetrug reinfallt, sind hier einige Punkte, die Ihr beachten solltet, um euch selbst vor dieser Internetabzocke zu schützen:
- Es sind keine Prominenten aus dem öffentlichen Leben bekannt, die für Bitcoin oder andere Investitionsmöglichkeiten Werbung machen. Seriöse Anbieter würden also niemals auf diese Weise Aufmerksamkeit erregen wollen und werben auch nicht in den sozialen Medien.
- Ist man doch auf einer solchen Seite gelandet, dann sollte man sich nach einem Impressum umsehen. Ist dieses nicht vorhanden, dann sollte man sich auf jeden Fall hier nicht länger aufhalten.
- Gibt es aber ein Impressum, sollte man diesem nicht sofort glauben schenken. In den verschiedenen Suchmaschinen kann man sich erkundigen, ob es diese Adressen tatsächlich gibt oder ob sie frei erfunden sind.
- Sollte auch die angegebene Adresse korrekt sein, gibt es zu derartigen Unternehmen im Internet eine Vielzahl an Bewertungen. Firmennamen und Handelsplattformen genügen in der Regel, um sich ein umfassendes Bild von der Qualität und der Seriosität zu machen.
- Ist man sich selbst trotz alledem nicht ganz sicher oder hat Zweifel, dann sollte man auch trotz teilweiser guter Bewertungen nicht weiter darauf eingehen.
Alle offiziellen Stellen raten dazu Anzeige zu erstatten, sollte man Opfer geworden sein und sich nicht aus Scham davon abschrecken zu lassen. Auch kleine Hinweise können im Zweifel Hinweis auf den Täter geben und die Polizei ist genau darauf angewiesen. Ob es in diesen Artikeln aber nun um Krypto Währungen geht oder andere Produkte wie beispielsweise CBD oder andere Investitionsstrategien, mit denen man schnell reich werden soll, ist Vorsicht geboten und davon abzuraten, sich auf diesen Seiten länger aufzuhalten.
Ein Satz noch zum Thema Bitcoin
Wir möchten hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Kryptowährung Bitcoin nichts dafür kann, dass es kriminelle Menschen gibt, die sie missbrauchen. Oder verurteilst Du den EURO dafür, wenn ein Räuber Geld erbeutet hat, indem jemand überfallen wurde. Viele Menschen, die sich nicht mit dem Thema Bitcoin auskennen verurteilen diese völlig grundlos oder leider eben wegen solchen Meldungen...
Quelle für Artikel: swrfernsehen.de
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