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EOS, der Ethereum-Killer?

Die Blockchain Technologie
Die EOS-Blockchain wurde gestartet

Kategorie: Allgemein

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31.07.2018

Die jüngste Kryptowährung ist am Start. Seit dem 9. Juni ist die EOS-Blockchain auf dem Markt. Die mit vier Milliarden US-Dollar Startkapital ausgestattete virtuelle Währung hat das Potenzial, zu einer ernsthaften Konkurrenz für etablierte Blockchain-Plattformen wie Ethereum zu werden.

Allerdings müssten bis dahin die Kinderkrankheiten endgültig überstanden sein, die EOS vor dem Launch geplagt haben. Sicherheitslücken, eine Phishing-Attacke, verschiedene Ansichten innerhalb der Community über die Richtung der Entwicklung und zwei daraus resultierende Software-Versionen führten zu einer schweren Geburt.

Was auf den ersten Blick zum Kopfschütteln veranlasst, wird von Experten aber nicht als ernsthaftes Hindernis angesehen, um EOS zu kaufen.

Das liegt zum einen an dem enormen Startkapital, das hinter EOS steckende Startup block.one binnen des ein Jahr lang andauernden ICO (Initial Coin Offering), das virtuelle Äquivalent zum Börsengang, einwerben konnte. Die vier Milliarden Dollar sind doppelt so viel wie das bei dem bis dato erfolgreichste Startup Telegram.

Und EOS ist potenziell superschnell. Das Ziel der Entwickler ist es, eine Blockchain-Plattform zu schaffen, die mehrere Millionen Transaktionen pro Sekunde abwickeln kann. Der Konsensmechanismus soll zudem so gestaltet sein, dass die Transaktionen gebührenfrei sind.

Das ist vor allem für Service-Anbieter und Unternehmer attraktiv, die weltweit in Blitzesschnelle in allen möglichen Währungen Zahlungen vornehmen und erhalten könnten.

Noch gilt in diesem Gebiet Ethereum als Vorreiter. Doch das Netzwerk der 2015 gestarteten Public-Blockchain-Plattform kann zurzeit nur rund 15 Transaktionen verarbeiten, und es fallen Gebühren für "Proof of Work" an, von denen die Miner bezahlt werden.

Was ist eine Blockchain?

In einer Blockchain werden verschlüsselt und anonymisiert Informationen über Transaktionen gesammelt und allen Nutzern und Mitgliedern der jeweiligen Blockchain zugänglich gemacht. Mit jeder virtuellen Geldbewegung wird ein neuer "Block" an die Kette gehängt.

Ethereum setzt als Währung so genannte Ether ein. Der Ethereum-Kurs schwankt zurzeit um die 450 US-Dollar-Marke, deutlich niedriger als noch zum Jahreswechsel, aber deutlich höher als vor einem Jahr.

Ethereum setzt in erster Linie auf "Smart Contracts" – kleine, auf dem Netzwerk laufende Programme, die zum Beispiel die Bedingungen für Geschäfte regeln und das fragliche Geld erst freigeben, wenn die Bedingungen tatsächlich erfüllt sind.

"DApps" (dezentralisierte Apps) sollen sich ebenfalls von jedermann entwickeln und in den Stores frei anbieten lassen, im Gegenteil zu herkömmliche Apps, die von der Zustimmung des App Stores abhängig sind und gegebenenfalls Daten oder Content abtreten müssen.

Es werden kontinuierlich neue Ether geschürft, und zwar pro Jahr 26 Prozent der existierenden Ether. Der erste Block am 20. Juli 2015 umfasste 60.102.216 Ether (die Anzahl wurde von dem im Crowdfunding gesammelten Bitcoin und dem Tauschkurs bestimmt). Die neuen digitalen Münzen können von den Minern mit einem normalen Rechner über CPU und GPU geschürft werden.

EOS ist noch dabei, seine Plattform zu entwickeln, hat aber schon jetzt von Analysten einiges an Lob für die geplante Technologie erfahren.

Die Kryptowährung ging mit einer Milliarde EOS-Token an den Start und kommt ohne Mining und die damit verbundenen Kosten aus. Die Blöcke werden von 21 von der Community bestimmten Blockproduzenten hergestellt und validiert.

Wie Ethereum auch will EOS mit seiner Software EOS.IO die Entwicklung von "DApps" anbieten. Künftige neue Kryptowährungen sollen eigene Systeme als Tokens auf der EOS-Blockchain umsetzen können.

EOS hat damit Erfahrung – bis zum Start wurden die EOS-Token als ERC20-Token auf der Ethereum-Plattform gehalten. Der Wert hat sich bereits vervielfacht. Am 5. Oktober 2017 lag der Kurs bei knapp unter 0,54 Euro. Im April erreichte er einen bisherigen Höchststand von 18,70 Euro. Danach rutschte er allerdings wieder ab und lag am 24. Juni, knapp zwei Wochen nach dem offiziellen Start, bei 7,18 Euro.

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