Ethereum ist nach Bitcoin wohl die bekannteste Kryptowährung am Markt. Jeder, der sich bisher ein bisschen mit dem Thema Kryptowährungen befasst hat, wird schon von Ethereum gehört haben. Ethereum wurde von Vitalik Buterin, Gavin Wood und Jeffrey Wilcke im Jahr 2015 erfunden. Ethereum ist aber keine reine Kryptowährung, sondern eine Plattform, mit der man Smart Contracts erstellen kann. Ein Smart Contract ist ein digitaler Vertrag, der bei Erfüllung einer Leistung automatisch die vereinbarte Summe überweist. Zum Beispiel könnte man mit einem Smart Contract eine Versicherung für das Auto abschließen. Im Auto werden Sensoren installiert, die das Fahrverhalten aufzeichnen. Wenn der Fahrer dann öfters zu schnell fährt, würden die Kosten automatisch ansteigen, weil dies vertraglich so vereinbart wurde. Da der Fahrer also gefährlicher fährt, muss er mehr bezahlen. Man könnte zum Beispiel auch ein Auto mit einem Smart Contract mieten. Wenn hier vereinbart wird, dass man pro 100 Kilometer bezahlt, würde das Geld automatisch abgebucht, sobald man 100 Kilometer gefahren ist.
Dies schützt sowohl Käufer als auch Verkäufer vor Betrug und macht flexiblere Verträge möglich. Diese Verträge werden in der Währung von Ethereum bezahlt, diese wird Ether genannt. Um Ether besitzen zu können braucht man ein Wallet. Natürlich kosten solche Smart Contracts auch eine Gebühr, diese Gebühr wird "Gas" genannt. Der Smart Contract kauft mit Ether automatisch das benötigte Gas, um den Vertrag ausführen zu können. Ether selbst kann man, wie jede andere digitale Währung besitzen. Gas hingegen wird automatisch gekauft und bezahlt. Vereinfacht ausgedrückt ist Gas einfach der Name für die Gebühren, wenn man einen Smart Contract in Ethereum erstellt.
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Kursverlauf Ethereum in Euro / USD / CHF
Was unterscheidet Ethereum von Bitcoin?
Ethereum verwendet auch eine Blockchain, im Gegensatz zu Bitcoin wird hier aber durchschnittlich alle 12 bis 15 Sekunden ein neuer Block erstellt. Das bedeutet, Transaktionen werden schneller durchgeführt als bei Bitcoin. Allerdings besteht auch hier die Gefahr, dass irgendwann bei sehr vielen Transaktionen die Überweisungsdauer stark steigen kann.
Auch Ethereum ist natürlich dezentral, hier bestätigen die Miner die Transaktionen. Das bedeutet, keine Organisation oder Regierung kann hier Einfluss nehmen! Bei einer Bank zum Beispiel könnte theoretisch die Bank das Konto plündern. Oder die Regierung könnte der Bank befehlen, dein Geld nicht mehr auszuzahlen. Das geht bei Ethereum nicht. Hier bestätigen die Miner die Überweisungen und diese Miner sind überall auf der Welt verteilt. Jeder kann daheim selbst Ethereum minen und so dazu beitragen, dass die Währung dezentral ist. Leider ist dies in Europa nicht sehr profitabel und eher mit einem Verlust verbunden, da die Stromkosten hoch sind und minen ohne professionales Equipment sehr schwierig ist. Wer minen einmal ausprobieren will, dem empfehle ich Monero.
Die Transaktionskosten selbst sind weder besonders hoch noch besonders niedrig. Ethereum liegt hier im Mittelfeld bei den Kryptowährungen. Das Interessanteste an Ethereum sind also auf jeden Fall die Smart Contracts, genau diese haben Ethereum auch zum enormen Erfolg verholfen.
Vorteile von Ethereum
Im Netzwerk von Ethereum kann man sehr schnell Überweisungen durchführen und auch die Smart Contracts sind eine grandiose Idee, die viel Potential bietet. Ethereum selbst ist natürlich dezentral aufgestellt, keine Bank und kein Land können hier leicht Einfluss auf die Entwicklung nehmen.
Schnelle Überweisung
Smart Contracts
Dezentralität
Kritik an Ethereum
Natürlich gibt es an Ethereum auch viel Kritik zu üben. Bei sämtlichen digitalen Währungen, welche eine Blockchain besitzen, gibt es immer ein Problem mit der Skalierbarkeit. Falls sich Ethereum jemals weltweit durchsetzen wird, müssten mehrere Tausend Transaktionen pro Sekunde durchgeführt werden. Dies ist nur sehr schwer möglich. Es gibt zwar natürlich technische Überlegungen dazu, aber ob die in der Praxis dann auch durchführbar sind, wird sich erst zeigen. Auch die Transaktionskosten würden steigen, wenn immer mehr Leute Ethereum verwenden würden. Die Blockchain selbst wird auch immer größer. Wenn man wirklich Ethereum minen will ohne Mitglied in einem Mining-Pool zu sein, müsste man einen Node erstellen. Man bestätigt dann Transaktionen und Smart Contracts, dazu muss aber die Blockchain synchronisiert werden. Dies erfordert sehr viel Speicherplatz und verhindert somit, dass wirklich jede Person einen Node erstellen könnte, da manche Leute weder den Speicherplatz noch die dafür benötigte Internetkapazitäten haben. Eine wirkliche Lösung gegen dieses Problem mit der Größe der Blockchain ist nicht in Sicht. Der Markt rund um digitale Währungen ist auch sehr stark umkämpft und die Konkurrenz ist riesig. Auch wenn Ethereum mit den Smart Contracts einen sehr sinnvollen Ansatz verfolgt, ist es fraglich, ob das gegen die modernere Konkurrenz ausreichen wird.
Nachteile von Ethereum
Blockchain ist sehr groß und wird immer größer
Transaktionskosten steigen mit der Anzahl der Überweisungen
Skalierbarkeit ist derzeit nicht gegeben
Ethereum Erklärvideo
Ich würde gerne in Ether investieren, soll ich das machen?
Jede Investition in eine Kryptowährung ist sehr riskant und sollte nur gemacht werden, wenn man sich zuvor intensiv mit digitalen Währungen beschäftigt hat. Hohe Kursschwankungen sind hier an der Tagesordnung und man kann sehr schnell sehr viel Geld verlieren. Man hört zwar oft von den Bitcoin-Millionären, allerdings muss man dabei bedenken, dass wesentlich mehr Leute Geld verloren haben, nur liest man von diesen Personen nichts. Man sollte daher sehr vorsichtig sein, wenn man in digitale Währungen investieren will. Wenn man sich den Kursverlauf von Kryptowährungen ansieht, wird man schnell erkennen, dass ein Investment wirklich sehr riskant ist.
Ich will trotzdem Kryptowährungen besitzen, wie geht das?
Um gratis an Kryptowährungen zu kommen kann man Faucets ausprobieren. Damit könnt ihr euch täglich verschiedene Kryptowährungen abholen. Diese könnt ihr natürlich auch in andere Kryptowährungen umtauschen und so ohne Investition mit den Währungen experimentieren und praxisnah testen, wie das Ganze wirklich funktioniert. Faucets sind eine wunderbare Möglichkeit, um mit relativ wenig Aufwand an verschiedene Kryptowährungen zu kommen. Alles was ihr dafür benötigt ist etwas Zeit und ein Wallet.
Wie erstelle ich ein Wallet?
Ich persönlich verwende Jaxx dafür. Jaxx könnt ihr auf euren verschiedenen Geräten synchroniseren und ihr verfügt dort über ein Wallet für verschiedene Währungen. Ihr könnt auch direkt bei Jaxx eine Währung gegen eine Gebühr in eine andere Währung umtauschen. Natürlich könnte Jaxx theoretisch gehackt werden, die sicherste Aufbewahrung ist daher ein Paperwallet. Falls ihr also über große Mengen an Ether verfügt, solltet ihr es sicher mit einem Paperwallet aufbewahren. Eine Anleitung dazu findet ihr hier. Paperwallets sind zwar aufwändiger zu erstellen und eignen sich auch nicht um damit bezahlen zu können, aber um eure Ether längerfristig aufzubewahren, sind Paperwallets perfekt. Niemand auf der Welt kann euch dort eure Coins stehlen, wenn er nicht die Zugangsdaten von eurem ausgedruckten Zettel kennt. Natürlich könnt ihr auch andere Anbieter verwenden, es gibt mittlerweile viele Anbieter von Online-Wallets. Man sollte hier aber auf Seriösität achten, es gibt leider auch viele schwarze Schafe.
Alternativ kannst Du auch Accounts bei Bitcoin.de oder Coinbase erstellen, dort gibt es auch Wallet-Adressen, damit Du sofort loslegen kannst.
Unser Fazit zu Ethereum
Ethereum ist derzeit ein großer Erfolg und mit den Smart Contracts wurde etwas geschaffen, was digitale Verträge revolutionieren kann. Allerdings bestehen bei Ethereum dieselben Probleme, welche andere Kryptowährungen mit einer Blockchain auch besitzen. Ob es also möglich ist, jemals weltweit mit Ether bezahlen zu können, ist fraglich. Die Konkurrenz ist riesig und es gibt technisch modernere Währungen, welche die Probleme mit der Skalierbarkeit bereits behoben haben und auf eine Blockchain verzichten. Welche Währung sich irgendwann durchsetzen wird und ob es überhaupt jemals eine weltweit akzeptierte Kryptowährung geben wird kann derzeit niemand sagen. Man sollte Ethereum auf jeden Fall im Auge behalten, falls sich die Probleme mit der Skalierbarkeit beheben lassen, besteht durchaus die Möglichkeit, dass Ethereum irgendwann den weltweiten Durchbruch schafft.
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