Ripple Labs Inc. wurde im Jahr 2012 von Ryan Fugger, Chris Larsen und Jed McCaleb gegründet. Gemeinsam haben sie dann Ripple erfunden und programmiert. Die Vision von Ripple ist, dass Ripple ein Netzwerk wird, welches problemlosen Peer-to-Peer Zahlungsverkehr ermöglicht. Peer-to-Peer bedeutet von Gleichberechtigtem zu Gleichberechtigtem. Die Zahlung erfolgt also nicht über eine Bank, sondern direkt von einer Person zur anderen Person. Im Jahr 2013 verließ Jed McCaleb Ripple, um mit Joyce Kim Stellar zu gründen.
Ripple arbeitet vorallem mit Banken und anderen Zahlungsdienstleistern zusammen um Transaktionen weltweit einfach und mit niedrigen Gebühren durchführen zu können. Ripple ist also ein Netzwerk, dass für Zahlungen verwendet wird. Die Kryptowährung dahinter wird XRP, manchmal allerdings auch Ripple, genannt. Dies kann natürlich für Verwirrung sorgen, da mit Ripple sowohl die Währung als auch das Netzwerk gemeint sein kann. Die Währung ist auf jeden Fall unverzichtbar für das Funktionieren des Netzwerks, allerdings können mit dem Ripple Netzwerk auch andere Währungen wie zum Beispiel Dollar, Euro oder Bitcoin verschickt werden.
Kursverlauf Ripple in Euro / USD / CHF
Hauptunterschied von Ripple zu anderen Kryptowährungen
Ripple besitzt eine riesige, öffentliche Datenbank, in der sämtliche Transaktionen zu sehen sind. Auch sämtliche Kontostände sind einsehbar. Daher ist man bei Ripple nicht wirklich anonym. Dies unterscheidet Ripple schon einmal stark von anderen Kryptowährungen. Auch die Dezentralität spielt bei Ripple eine Rolle: Jeder könnte auf seinem PC einen Node starten, der ein Teil des Netzwerks wird, allerdings steht dann noch immer das Unternehmen Ripple Labs Inc. hinter Ripple. Ob es Ripple ohne das Unternehmen selbst geben kann ist fraglich. Eine völlige Dezentralität kann also nicht gewährleistet werden.
Man merkt schon, dass Ripple gänzlich anders funktioniert als andere Kryptowährungen. Das liegt unter anderem daran, dass Ripple eben primär ein Netzwerk ist und die Kryptowährung XRP selbst nur eine sekundäre Rolle spielt. Aber auch die Zielsetzung von Ripple ist eine gänzlich andere. Kryptowährungen sehen sich ja oft als Gegenspieler zu den Banken, Ripple hingegen unterstützt das Bankensystem und will dieses verbessern. Daher arbeitet Ripple auch sehr eng mit verschiedenen Banken zusammen.
Auf jeden Fall ist das Netzwerk rund um Ripple wesentlich effektiver als bei anderen Währungen. Ripple kann derzeit 1500 Transaktionen pro Sekunde bei einer durchschnittlichen Dauer von 4 Sekunden durchführen. Dies ist aber problemlos auf 50000 Transaktionen erhöhbar, eignet sich also durchaus für einen weltweiten Einsatz.
Technische Funktionsweise von Ripple
Es gibt bei Ripple keine Blockchain! Stattdessen werden sämtliche Transaktionen in der Datenbank gespeichert und dort können auch Schuldscheine hinterlegt werden. In der Datenbank wird dann vermerkt, dass Benutzer A einen gewissen Betrag an Benutzer B zahlen muss. Allerdings gibt es keinerlei Möglichkeit, diese Verbindlichkeit direkt über Ripple einzufordern. Es wird wirklich nur die Schuld gespeichert, eine Tilgung der Schuld muss freiwillig durchgeführt werden. Theoretisch könnte man diese Schuld natürlich einklagen, aber bisher gibt es dazu keinerlei juristische Erfahrungswerte.
Auch gemined werden kann bei Ripple nicht, sämtliche Coins wurden bereits bei der Erstellung von Ripple erschaffen. Es gibt insgesamt 100 Milliarden Coins, 80 Milliarden davon hat Ripple Labs Inc. erhalten. Diese wollen davon zwar 55 Milliarden Coins an die User verteilen, bisher wurden aber nur einige Milliarden verteilt. Ob alle 55 Milliarden auch verteilt werden ist ungewiss, da sich Ripple Labs Inc nur über die Wertsteigerung von Ripple finanziert. Falls also die Währung an Wert verliert, ist auch das gesamte Projekt gefährdet, wenn sich keine weiteren Einnahmemöglichkeiten auftun. Ripple Labs Inc. betont zwar, dass die Währung eigenständig ist und auch Fortbestehen wird, wenn es die Firma nicht mehr gibt, aber ob das dann auch so eintritt ist natürlich fraglich. Auf jeden Fall ist hier ein bisschen Vorsicht geboten und man sollte Ripple nicht wie andere Kryptowährungen behandeln, da Ripple sich sehr stark unterscheidet und auch die Zielsetzung eine völlig andere ist.
Vorteile von Ripple
Da die Technologie vom Netzwerk gut durchdacht ist, ist es hier möglich, Überweisungen sehr schnell und billig durchführen zu können. Allerdings ist zu bedenken, dass XRP nicht wirklich als Zahlungsmittel gedacht ist sondern benötigt wird, um Transaktionen im Netzwerk durchführen zu können. Falls man aber doch XRP an andere Personen schicken will, kann man dies schnell und günstig tun.
Ein weitere großer Vorteil von Ripple ist die enge Zusammenarbeit mit Banken. Es ist also tatsächlich eine Kryptowährung mit einem Anwendungsgebiet in der Praxis. Viele Kryptowährungen haben derzeit keinen fixen Platz in der Welt, weil sie keine großen Vorteile herkömmlichen Währungen gegenüber besitzen. Ripple allerdings ermöglicht, dass man verschiedenste Währungen schnell, einfach und günstig weltweit verschicken kann. Gerade diese Fokusierung auf eine spezielle Anwendung trägt viel zum Erfolg von Ripple bei. Ripple Labs Inc. hat ein Problem gefunden und will dieses beheben. Und das gelingt mit Ripple auch.
Transaktionen sind schnell und billig
Enge Zusammenarbeit mit Banken
Es gibt bereits reale Anwendungsgebiete
Nachteile von Ripple
Allerdings hat Ripple auch Nachteile. Man ist zum Beispiel weder anonym noch ist die Währung so wirklich dezentral. Allerdings ist ein Vergleich mit anderen Kryptowährungen eben sehr schwierig, weil es bei Ripple nicht um die Währung geht. Diese ist nur ein Hilfsmittel, um den eigentlichen Zweck zu erfüllen. Daher sollte man Ripple eher mit einem Bankkonto vergleichen und bei einer Bank ist man auch nicht anonym.
Ein weitere Nachteil, auch wenn dieser sehr subjektiv ist, ist die fehlende Aufbruchstimmung bei Ripple. Die meisten Kryptowährungen haben Ziele, die fast unmöglich zu erreichen scheinen, aber es wird trotzdem versucht. Die Erschaffer von vielen Coins versuchen das gesamte System völlig zu verändern. Und genau das versucht Ripple nicht. Dies ist schade, weil mit Kryptowährungen oft ein Umbruch des Systems assoziiert wird. Dies ist bei Ripple nicht der Fall. Ripple ist einfach wesentlich bodenständiger und versucht lediglich, ein bestehendes Problem zu lösen. Dabei wird eben auch mit Banken zusammengearbeitet, die für viele Fans von Kryptowährungen eigentlich als feindlich angesehen werden.
Keine Anonymität
Dezentralität ist nicht wirklich gegeben
Ripple arbeitet sehr eng mit Banken zusammen
Unser Fazit
Ripple unterscheidet sich sehr, sehr stark von anderen Kryptowährungen. Wenn man aufmerksam gelesen hat, wird man bemerken, dass die enge Zusammenarbeit mit Banken sowohl als Vorteil als auch als Nachteil aufgeführt ist. Gerade Investoren werden sich über die Zusammenarbeit freuen, da dies doch eine gewisse Sicherheit bietet, da Ripple im echten Leben bereits verwendet wird. Das schützt auf jeden Fall vor einem Totalverlust, wenn man investieren will. Allerdings ist es eben auch ein Nachteil, da für viele Leute Kryptowährungen eine Art Revolution darstellen und man damit vom Bankensystem loskommen will. Ripple versucht aber genau das Gegenteil und arbeitet hier intensiv mit dem System zusammen.
Wer also in Kryptowährungen investieren will und sich unsicher ist, da eben schnell ein Totalverlust eintreten kann, sollte sich Ripple genauer ansehen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, sein gesamtes Geld zu verlieren, niedriger als bei anderen Kryptowährungen. Garantieren kann natürlich niemand, ob man damit Geld gewinnt oder verliert, aber es ist auf jeden Fall sicherer in Ripple zu investieren als in manch andere Coins.
Ein direkter Vergleich ist aber unfair, da Ripple eigentlich keine Kryptowährung ist. Zumindest die Intention hinter der Erschaffung von Ripple ist eine völlig andere, daher sollte man Ripple auch anders behandeln als andere Kryptowährungen. Aber egal, ob man die Intention dahinter positiv oder negativ sieht, es ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Projekt, welches man als Interessierter weiter beobachten sollte.
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